Sie befinden sich hier: Willkommen  Presse  Pressemeldungen  Spittal erhält ein Kinderschutzzentrum

Spittal erhält ein Kinderschutzzentrum

Unterstützung für von Gewalterfahrungen betroffene Kinder und Jugendliche.

 

Von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche haben in Spittal schon bald eine unbürokratische Anlaufstelle, wo ihnen geholfen wird. Nach Klagenfurt, Villach mit Außenstelle Hermagor und Wolfsberg erhält die Lieserstadt das vierte Kinderschutzzentrum Kärntens. Bei einem Kinderschutzzentrum handelt es sich um ein ambulantes Therapie- und Beratungsangebot. Errichtet wird dieses in der Körnerstraße auf einem 1.036 Quadratmeter großen Areal.

 

Großer Bedarf

Der Bezirk Spittal, mit einer Fläche von 2.763,99 Quadratkilometern der größte Bezirk Kärntens und der zweitgrößte Bezirk von Österreich, umfasst ein weites Einzugsgebiet. „Derzeit gibt es hier kein vergleichbares Angebot. Der lokale Bedarf an Kinderschutzeinrichtungen ist derzeit nicht abgedeckt. Betroffene müssen nicht nur lange Wartezeiten, sondern auch lange Fahrtstrecken in Kauf nehmen. Daher freuen wir uns, dass es in unserer Stadt künftig ein solch wichtiges Angebot gibt“, sagt Bürgermeister Gerhard Pirih.

Birgit Mavija, die das Kinderschutzzentrum Spittal künftig leiten wird, fügt ergänzend hinzu: „Die Wartezeiten für einen mittel- und längerfristigen Hilfebedarf betragen derzeit durchschnittlich acht bis zwölf Wochen, für Psychotherapie bis zu einem halben Jahr. Wir sind froh, dass wir in der Körnerstraße den perfekten Standort gefunden haben und bedanken uns bei der Stadtgemeinde Spittal für die tolle Unterstützung.“

 

Gewalt verhindern und beenden

Das Beratungs- und Therapieangebot richtet sich an Kinder und Jugendliche, die körperliche, seelische und/oder sexuelle Gewalt erfahren haben. Unterstützung erhalten die Betroffenen von Psychotherapeuten, Psychologen und Sozialarbeitern. „Hauptaufgabe des Kinderschutzzentrums ist es, sowohl Vernachlässigung, als auch sexuelle, psychische und physische Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu verhindern bzw. zu beenden und sie vor weiteren Übergriffen zu bewahren. Eltern beziehungsweise Erziehungsberechtigte sollen im Sinne des Kindeswohls gestärkt und sensibilisiert werden“, so Mavija.

Das Angebot ist kostenlos, vertraulich und auf Wunsch anonym. Vermittelt werden betroffene Kinder und Jugendliche über Kindergärten, Schulen, dem Jugendamt und anderen Institutionen.

 

Workshops und Seminare

Neben den klassischen Beratungsräumen werden auch eigens konzipierte Gruppenräume zur Verfügung gestellt, um gruppentherapeutische Angebote aufbereiten zu können. Mit einem Mehrzweckraum, der auch vermietet wird, können Veranstaltungen, Workshops und Seminare im Rahmen der Kinder- und Elternarbeit realisiert werden.

 

Sieben neue Arbeitsplätze

Im Kinderschutzzentrum Spittal werden künftig sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig sein.

Geplanter Baubeginn ist April/Mai 2021. Die Eröffnung soll im Sommer 2022 erfolgen.

Finanziert wird die Einrichtung vom Land Kärnten sowie mit EU-Fördergeldern.

Vizebürgermeister Andreas Unterrieder, Birgit Mavija, die das Kinderschutzzentrum Spittal leiten wird, und Bürgermeister Gerhard Pirih (von links). Das Haus im Hintergrund wird schon bald dem neuen Kinderschutzzentrum weichen.