Ablauf der Zertifizierung
Die Zertifizierung zur "familienfreundlichegemeinde" ist ein kommunalpolitischer Prozess für österreichische Gemeinden, Marktgemeinden und Städte.
Ziel des Audits ist es, das Vorhandensein familienfreundlicher Maßnahmen in der Gemeinde zu identifizieren und darauf aufbauend passgenaue Lösungen zu ermitteln.
Nach positiver Begutachtung der entwickelten Maßnahmen wird die Gemeinde vom Bundesministerium für Familien und Jugend (BMFJ) mit dem staatlichen Gütezeichen ausgezeichnet.
Spittal an der Drau ist eine lebenswerte Stadtgemeinde für alle Generationen. Angefangen von der Kinderbetreuung, über Schulen, Fachhochschule, Gesundheitsvorsorge bis hin zu Wirtschaft und Arbeitsplätzen bietet unsere Kommune viel Sport, Kultur, Natur, Gemeinschaft und Service.
Daher hat sich unsere Stadt zur Zertifizierung Spittals als „familienfreundliche Gemeinde“ entschlossen. Zu Beginn wurde eine Projektgruppe aus allen Bereichen der Spittaler Bevölkerung gebildet.
Die Aufgaben der Projektgruppe
Am 25. Juni fand sich die Projektgruppe zum ersten Mal im Schloss Porcia ein, wo die ersten Aufgaben abgearbeitet wurden. Die bestehenden Angebote für Familien in der Stadt zu sichten war nur der Anfang. Aufgrund der Vielfalt, die es in Spittal gibt, entschloss sich die Projektgruppe 3 Arbeitsgruppen zu bilden, die Bevölkerung nach Lebensphasen zu unterteilen und zielgruppenspezifische Fragen für die Erhebungsbögen zu entwickeln.
In mehreren Arbeitsgruppen-sitzungen wurden schlussendlich die Fragebögen für eine Erhebung bezüglich fehlender und zu verbessernder Angebote fertig-gestellt. Es wurde auch darüber nachgedacht, wie man am besten die jeweiligen BürgerInnen erreichen kann. So entschloss man sich zu einer Online- und einer Papierform der Erhebungsbögen, die durch die Multiplikatoren wie Schulen, Kindergärten, Jugendeinrichtungen oder Pensionistenverbänden weitergegeben wurden.
So konnte das Projekt „familienfreundliche Gemeinde“ immer konkretere Züge annehmen.
Um unsere Stadt noch lebenswerter für alle Generationen zu machen, hat sich die Stadtgemeinde Spittal intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt und versucht, alle in der Stadt lebenden und am Gesellschaftsleben teilhabenden Menschen aktiv einzubinden.
Von Dezember 2017 bis Jänner 2018 konnte die Spittaler Bevölkerung an einer Erhebung teilnehmen, die das Ziel verfolgt, die Wünsche der Spittalerinnen und Spittaler zu berücksichtigen und umzusetzen.
Jeder war herzlich eingeladen, daran teilzunehmen.
Die Erhebung
2.500 Ideen für unsere familienfreundliche Stadt
Das große Interesse an diesem Thema zeigte sich nicht zuletzt darin, dass bei der Umfrage, insgesamt 2.500 Ideen und Vorschläge eingebracht wurden.
Die Auswertung der umfangreichen Rückmeldungen erfolgte durch die HLW-Schülerinnen Fabienne Steiner und Marina Rupnik, die ihre Maturarbeit zu diesem Thema unter der Betreuung von Christa Hilweg-Wollte verfassen und somit der Stadtgemeinde eine große Unterstützung waren.
An dieser Stelle möchten wir uns auch herzlichst bei all jenen bedanken, die unserem Aufruf zur Umfrage so zahlreich gefolgt sind.
Maßnahmen für das Zertifikat
Am 4. April erfolgte ein abschließendes Treffen der Projektgruppe, in dem die Auswertung vorgestellt wurde. Es zeigte sich, dass der Großteil der Befragten mit der Wohn- und Lebensqualität in Spittal zufrieden sind. Dennoch gibt es in einigen Bereichen noch Verbesserungs-bedarf.
Die eingebrachten Vorschläge wurden von der Projektgruppe gesichtet und diskutiert. Unter Einbindung aller Generationen entwickelte unsere Projektgruppe individuell und bedarfsorientiert neue Maßnahmen zur Erhöhung der Familienfreundlichkeit.
Die gesammelten Vorschläge wurden in den zuständigen Ausschüssen und im Stadtrat behandelt und schlussendlich 11 Maßnahmen im Gemeinderat am 26. Juni mehrheitlich beschlossen.
Folgende Maßnahmen wurden durch den Gemeinderat beschlossen:
1. Rauchfreie Kinderspielplätze
2. Verbesserung der Radfahrwege
3. Schaffung einer INFO-Plattform
4. Ausbau eines öffentlichen WLANs
5. Boulderhalle
6. Skater Park
7. Errichtung eines neuen, barrierefreien Jugendservice (JuSe)
8. Rauchfreies JuSe
9. Gesundheitskompetentes JuSe
10. Regelmäßige Evaluierung der Kinderbetreuungszeiten
11. „Sauberes Spittal“
Selbstverständlich ist die Stadtgemeinde Spittal sehr bemüht so viele Vorschläge wie möglich umzusetzen. Vieles ist jedoch von den Finanzierungsmöglichkeiten abhängig. Die Stadt Spittal ist aber dennoch bemüht, in den kommen Jahren so viele Maßnahmen wie möglich umzusetzen, um die Stadt noch lebenswerter für Familien zu machen.
Mitglieder der Projektgruppe:
Vizebürgermeister Andreas Unterrieder, die Stadträte LAbg. Christoph Staudacher und Ina Rauter, die Gemeinderäte Andrea Oberhuber, Franz Ottacher, Barbara Samobor, Lukas Gradnitzer, Nadja Seebacher und Hermann Bärntatz sowie Christian Petautschnig (Stadt Spittal, Projektbeauftragter) Ewald Lerch (Stadt Spittal), Unternehmer Arno Klausner, Katja Carr-Kranz (Grafikerin), Jolanda Onic (PTS-Lehrerin), Christa Hilweg-Wollte (HLW-Lehrerin), Ulrike Milachowski (Caritas), Irmgard Linder (Caritas), Sepp Pfeiffer (Caritas), Ines Stockhammer (Caritas), Fabienne Steiner (HLW-Schülerin) und Marina Rupnik (HLW-Schülerin);
Fortschrittsbericht - Stand 2019
Fortschrittsbericht
(Stand 2019)
Um alle interessierten Bürgerinnen und Bürger auf dem Laufenden zu halten, informiert die Stadtgemeinde Spittal an der Drau fortlaufend über die bislang erreichten Fortschritte zur Umsetzung der einzelnen Maßnahmen für die Zertifizierung als kinder- & familienfreundliche Gemeinde.
Es freut uns sehr, mitteilen zu dürfen, dass 3 Maßnahmen bereits voll umgesetzt worden sind.
So können alle Spittaler*Innen im Stadtpark das öffentliche WLAN kostenfrei nutzen. Auch am Übergangsstandort des Jugendservice (JuSe) können die Besucher das Internet per WLAN während der Öffnungszeiten des JuSe kostenlos nutzen.
Wie im Stadtjournal bereits berichtet, wurden auch die Vorhaben für das Fahrradwegenetz bereits umgesetzt. An dieser Stelle freut es uns, dass durch das neue Verkehrskonzept darüber hinaus noch viel mehr zur Sicherheit der Fahrradfahrer beigetragen wird.
Mit dem Standortwechsel des JuSe wurde ebenso das Vorhaben, eine rauchfreie Umgebung für unsere Jugend zu schaffen, umgesetzt. Auch die Barrierefreiheit ist am Übergangsstandort bereits grundsätzlich gegeben.
Die Bereiche barrierefreies JuSe NEU sowie gesundheitskompetentes JuSe wurden bereits begonnen. Erste Gespräche für ein neues JuSe wurden außerdem geführt und es sind auch schon erste Konzeptentwürfe für das neue JuSe angefertigt worden. Zurzeit wird ein passender Finanzplan erarbeitet und aufgestellt, damit das Vorhaben in die nächste Phase gehen kann.
Ähnlich gestaltet sich die Lage für den Skater Park. Auch hier wurde schon ein Konzeptentwurf durch den Verein PUSHER vorgelegt. Derzeit wird ein geeigneter Finanzierungsplan erarbeitet.
Ebenso existieren bereits gut ausgearbeitete Konzepte einer Boulderhalle. Zurzeit wird ein geeigneter Standort ermittelt, damit auch dieses Projekt vorangetrieben werden kann.
Vier von elf Maßnahmen müssen noch einer konkreten Konzeptionierung zugeführt werden. Wie schon öfters erwähnt, können nicht alle Maßnahmen gleichzeitig umgesetzt werden. Wir sind uns aber sicher, dass dies erfolgen wird, sobald wieder freie Ressourcen verfügbar sind.